von Marco Matthes | Okt 7, 2018 | Fußball, Neuigkeiten
Der TSV Cossebaude befindet sich derzeit in einer schwierigen Phase. War man während des Saisonstarts noch guter Dinge, zeichnete sich in der Folge ein Negativtrend ab der sich bis zum gestrigen Samstag fortsetzte. An dieser Stelle gibt es einen Rückblick auf die letzten Wochen.
Nach der bitteren Heimpleite gegen den Dresdner SC auf heimischen Rasen im Kurt-Schlosser-Stadion in Cossebaude begab sich die Hartmann-Elf zum Auswärtsspiel beim FV Dresden Süd-West an den Pilsner Berg. Mit drei Punkten im Gepäck wollte man diesen verlassen, doch bei feucht herbstlichen Bedingungen folgte eine erneute Niederlage. Den Gastgebern reichte für ihren Erfolg ein Doppelschlag innerhalb von 60 Sekunden. Die Führung resultierte aus einem nicht entschlossen genug geführten Defensivverhalten. Direkt danach tauchten zwei Süd-Westler allein vor Vogler auf, aus Sicht der Cossebauder aus einer deutlichen Abseitsstellung, die Fahne blieb unten und somit war der Schock noch größer. Der Anschlusstreffer von Martin Wagner gelang noch vor der Pause, im zweiten Durchgang musste die Hartmann-Elf aber zu vielen Fehlern Tribut zollen. Der tiefstehende Gegner verteidigte leidenschaftlich und blieb stets mit Kontern gefährlich. Mit Abpfiff stand eine knappe Niederlage zu Buche. Die Hoffnung auf den nächsten Dreier wurde somit auf die folgende Partie gegen Sachsenwerk eine Woche später verschoben.
Auf dem Rasen der Margon-Arena stellte das Trainer-Team die taktische Ausrichtung um. Die Gastgeber stellen seit geraumer Zeit den sogenannten Angstgegner für den TSV Cossebaude dar. Früh in der Partie gingen die Cossebauder durch Max Matthes in Führung und die taktische Ausrichtung schien aufzugehen. Wäre, ja wäre da nicht diese Halbzeitpause gewesen, diese holte das Team wohl zu sehr in den Bereich des Ruhepuls. Denn kurz nach Wiederanpfiff genügten dem SV Sachsenwerk drei Minuten um das Ergebnis zu seinen Gunsten zu drehen. Ein Freistoß, sowie ein schlecht verteidigter Konter mit anschliesender Unübersichtlichkeit im Strafraum reichte aus um der Hartmann-Elf den Matchplan zu nichte zu machen. In der Folge rannte der TSV deutlich offensiver ausgerichtet an. Die Gäste verstanden sich allerdings gut darin ihre Führung zu verteidigen und liesen nur wenig zu. Cossebaude schaffte es erneut nicht nach einem Rückstand die zwingenden Möglichkeiten zu kreieren um den Erfolg auf seine Seite zu holen.
Unter der Woche, am Tag der deutschen Einheit, spielte man wieder auf heimischen Geläuf. Der Radeberger SV trat zur ersten Runde im Sparkassenpokal an. Auf mehreren Positionen verändert ging die Hartmann-Elf das Spiel mit einer deutlichen Leistungssteigerung an. Die Gäste, ebenso hinter den Erwartungen zurück bleibend wie der TSV, lieferten eine ordentliche Partie und hielten lange gegen. Mit einer tollen Mannschaftsleistung gelangen diesmal aber Cossebaude die Tore in der zweiten Halbzeit. Robin Glanz und Torsten Görig zeichneten sich jeweils mit einem Doppelpack aus und defensiv gelang ein mindestens ebenso wichtiger Erfolg mit der weißen Weste. Der Wendepunkt schien erzwungen und die Köpfe richteten sich auf. Nun sollte am gestrigen Samstag die englische Woche gegen die SG Gebergrund Goppeln mit einem weiteren Sieg erfolgreich abgeschlossen werden.
Verletzungsbedingt musste auf drei Positionen getauscht werden, ansonsten lief die siegreiche Mannschaft aus dem Pokal auf. Aber wie es in den letzten Wochen zu oft der Fall war, ging man früh in Rückstand. Ursache war einfach das zu langsame Nachrücken in Folge eines geklärten Balls. So konnte der zweite Ball nicht gewonnen werden und man lief ungeordnet in den Gegenangriff, der zu allem Überfluss auch noch mit einem abgefälschten Schuss aus dem Strafraum heraus im Tor landete. Wie schon in den Partien bei Süd-West und Sachsenwerk war man nun gezwungen mehr zu investieren und gegen einen tief stehenden Gegner sich aussichtsreiche Möglichkeiten zu erspielen, immer mit der Gefahr im Rücken ausgekontert zu werden. Wer die beiden Partien, vom Mittwoch und von gestern verfolgte, rieb sich verwundert die Augen. Die Mannschaft zeigte ein nahezu komplett verändertes Gesicht. Zu viele Fehler im Aufbau und Passgenauigkeit machten der Hartmann-Elf das Leben zusätzlich schwer und so gelang nur wenig um die Gäste ernsthaft in Gefahr zu bringen. Am Ende stand eine 0:1 Heimniederlage zu Buche die sehr schmerzte.
Nun hat der TSV Cossebaude zwei spielfreie Wochen vor sich, es gilt die Wunden zu heilen, sich aufzurichten und die richtigen Schlüsse aus den letzten Wochen zu ziehen. Auf Platz 12 liegend, mit einem Punkt Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, hinkt man den eigenen Erwartungen weit hinterher. Aus dieser Misere kommt man aber nur gemeinsam heraus, es gilt nun enger zusammen zu rücken, die Kräfte zu bündeln und sich auf die wesentlichen Dinge des Fußballs zu besinnen. Nur so kann der Bock umgestoßen werden und ein erfolgreicher Trend einsetzen. Das wird ein harter und steiniger Weg, wenn sich aber alle selbst hinterfragen und sich bedingungslos in den Dienst der Mannschaft stellen, dann ist die Trendwende möglich. Dies werden die Trainer gemeinsam mit dem Team in der spielfreien Zeit angehen um gegen den SV Helios die schwierigen Wochen für beendet erklären zu können.
von Marco Matthes | Aug 7, 2018 | Fußball, Neuigkeiten
Tsv-cossebaude.de hat sich mit Rico Kleebank nach dem ersten Testspiel in Possendorf unterhalten. Der Kapitän der Hartmann-Elf sprach mit uns über die Höhen und Tiefen seiner Laufbahn. Unter anderem über das Interesse des FC Bayern München und seinem schmerzlichsten Verlust. Ebenso blickten wir auf die kommende Saison, sprachen über Ziele und über die Umstände der Sommervorbereitung.
Rico, du hast im letzten Oktober deinen 30. Geburtstag gefeiert und kannst inzwischen auf eine ordentliche Laufbahn zurückblicken. Wo hast du bisher überall gespielt und wie kamst du letztendlich zum TSV Cossebaude?
Ich habe mit sechs Jahren durch meinen Vater beim TSV Cossebaude angefangen Fußball zu spielen. Ich durchlief alle Kleinfeldmannschaften bis zur U15 und bin dann gemeinsam mit Tom Peschel zum Dresdner SC gewechselt. Dort spielten wir in der Bezirksliga und schafften zusammen den Aufstieg in die Landesliga. Auch danach trennten sich unsere Wege nicht. In der U17 wechselten Tom und ich zum FV Dresden Nord (heute SC Borea) um im Jägerpark Regionalliga spielen zu können. In den zwei Jahren während ich da war konnten wir jeweils unter Tino Gaunitz und Thomas Baron die Liga halten. Wir spielten in einem Team mit zum Beispiel Sascha Pfeffer, dem später der Sprung zu Dynamo Dresden gelang. Leider erhielt ich in der Folge nicht die versprochene Hilfe bei der Suche nach einer Lehrstelle. Die anfallenden Arbeitszeiten waren dann nicht mehr mit dem Leistungsbereich zu vereinbaren und so wechselte ich in der U19 wieder zurück nach Cossebaude an den Gohliser Weg. Mit 17 Jahren spielte ich oft zwei Mal am Wochenende, einmal bei den Herren unter Jürgen Straßburger und einmal in der U19. Meine komplette Herrenzeit verbringe ich seitdem in Cossebaude, inzwischen sind das auch schon 13 Jahre.
Gab es in deiner Laufbahn besondere Momente oder Highlights an die du dich gerne erinnerst?
Ein Highlight waren auf alle Fälle die Spiele mit dem FV Nord, zum Beispiel bei Hertha BSC Berlin. Da lief unter anderem auch Jerome Boateng auf. An solche Momente erinnere ich mich gerne, gerade auch wenn man nun sieht zu was er es gebracht hat. Gern denke ich auch an die Fußballschule in Esslingen zurück. Damals war ich 12 oder 13 Jahre alt. Gemeinsam mit 150 Kindern aus Deutschland und den Niederlanden absolvierte ich das Camp und wurde im Anschluss sogar zum besten Spieler gekürt. So ein Event ließen sich die Talentscouts des VFB Stuttgart und FC Bayern München nicht entgehen. Beide bekundeten damals ihr Interesse und boten mir an in deren Internat zu gehen. Allerdings trauten ich und meine Eltern mir den Schritt in dem Alter noch nicht zu und so blieb es beim Interesse. Auch andere Camps haben viel Spaß gemacht, zum Beispiel die von Hansi Kreische, wo ich Sven Johne, den heutigen Geschäftsführer von Budissa Bautzen, kennenlernen durfte.
Hat man zum Beispiel bei Jerome Boateng schon damals gesehen, dass ihm eine große Karriere bevor steht?
Ehrlich gesagt konnte man das damals noch nicht sehen. Das lag aber nicht an Jerome Boateng selber, sondern an seinem gesamten Team. Die U17 von Hertha war in allen Mannschaftsteilen richtig stark, da fiel keiner auf oder ab. Das war schon beeindruckend in welcher Art die Fußball spielten.
Du hast vom Interesse des FC Bayern München und des VFB Stuttgarts gesprochen. Kommt es vor dass du der Chance bei einem großen Bundesligaverein im Nachwuchs zu spielen ein wenig hinterher trauerst?
Natürlich trauert man der Möglichkeit ein wenig hinterher. Jeder weiß was der FC Bayern für ein großer Verein ist und natürlich hätte man es gerne versucht ein Profifußballer zu werden. Im Endeffekt ist es aber gut so wie es ist. Ich habe eine gute Truppe in Cossebaude, das passt und ich bin sehr zufrieden.
Kannst du dich auch an einen Moment erinnern der nur sehr schwer zu verkraften war?
Von Verletzungen bin ich größtenteils verschont geblieben. Vor vier Jahren erlitt ich einen Innenband- und Kreuzbandanriss und fiel lange aus. Es wurde nicht operiert, alles verheilte so wie es sein soll und so habe ich im Knie keine Probleme mehr. Da gab es auf emotionaler Seite schon etwas mehr zu verdauen. Zum Beispiel der Weggang beim FV Dresden Nord. Ich ging auf mein Berufsleben zu, benötigte eine Lehrstelle die ich dann auch fand. Allerdings deswegen den Fußball hinten an zustellen war nicht einfach. Es war eine neue Erfahrung für mich und ich benötigte eine gewisse Zeit um das einzuordnen. Später verlor ich mit Marcel Kunath, die meisten kannten ihn unter dem Namen „Celli“, meinen besten Freund. Viele von denen, die heute noch im Verein sind haben damals mit ihm gemeinsam gespielt. Deinen besten Freund und dazu Teamkameraden zu beerdigen, das war der größte Tiefpunkt und fiel mir und allen anderen sehr schwer.
Mit solch einem Schicksalsschlag umzugehen ist ein schwieriges Unterfangen. Wie gelang es dir aus dem Tief wieder heraus zukommen?
Gemeinsam mit meinen ganzen Freunden haben wir das geschafft. Wir gaben uns gegenseitig viel Halt und haben viel unternommen. Celli haben wir die Ehre mit einem gemeinsamen Abschiedsspiel erwiesen, das war emotional. Der Zusammenhalt war wichtig und so sind wir aus diesem tiefen Loch gemeinsam wieder heraus gekommen.
Kommen wir zur neuen Saison, welches Ziel habt ihr als Mannschaft?
Als Mannschaft werden wir, wie auch schon im letzten Jahr, das Ziel anpeilen unter die ersten drei zu kommen. Da stehe ich auch persönlich absolut dahinter. Natürlich ist es dabei wünschenswert nicht nur erfolgreichen, sondern auch ansehnlichen Fußball zu spielen.
Im letzten Jahr gelangen dir 7 Tore und 5 Torvorlagen. Gibt es ein persönliches Ziel was du dir selbst für die neue Saison gesteckt hast?
Am sichtbarsten sind immer die Statistiken, da möchte ich zulegen. Mehr Torvorlagen und mehr erzielte Treffer wären schön. Als Führungsspieler möchte auch die Mannschaft weiter voran bringen, vor allem die jungen Spieler. Ihnen möchte ich helfen nach und nach die nächsten Schritte zu machen.
Das gesteckte Ziel liegt über dem Erreichten der letzten Saison. Was muss besser funktionieren um am Ende der Saison ein erfolgreiches Fazit ziehen zu können?
Wir müssen mit Beginn der Saison die taktischen Vorgaben besser umsetzen. Dazu gehört das Verschieben in den einzelnen Situationen und die Spielart in welcher wir unseren Fußball spielen wollen. Dazu müssen wir cleverer werden, das Spiel mit mehr Reife sehen. Gerade was die letzten Spielminuten betrifft, dass wir in dieser Phase intensiver agieren. Wenn uns das gelingt werden wir am Ende des Spieljahres erfolgreich sein.
Wie schätzt du die Stärke der Liga im Vergleich zum Vorjahr ein?
Für eine achte Liga denke ich schon, dass die Sparkassenoberliga sehr stark einzuschätzen ist. Mit dem Dresdner SC, der SG Weißig und der SG Gebergrund Goppeln sind gute Teams dazu gekommen. Der ein oder andere hat durchaus das Potenzial direkt oben mitzuspielen. Es wird nicht einfach, aber wir haben eine gute Mannschaft und ich denke es wird viele ansehnliche Fußballspiele geben.
Auf welche Gegner freust du dich am meisten und warum?
Natürlich auf den Dresdner SC, schon allein wegen meiner Vergangenheit beim Sportclub. Auch die SG Weißig verspricht viel Potenzial und ich bin mir sicher dass wir da Duelle auf Augenhöhe erleben werden. Nicht zuletzt freut man sich natürlich auf die Partien gegen den Post SV. Da kommen mehr Zuschauer und die Spiele sind natürlich auch aufgrund ihres Derby-Charakters immer ein Highlight in der Saison.
Die Mannschaft hat in der Sommerpause vier Neuzugänge verzeichnen können. Nach der kurzen Zeit die euch nun kennen lernen durftet, welchen ersten Eindruck machen Sie auf dich?
Der erste Eindruck ist durchweg positiv. Man sieht dass sie heiß sind und mit viel Leidenschaft beim Fußball sind. Sie benötigen natürlich noch etwas Hilfe im neuen Umfeld, ich nehme sie mir dann auch gern zur Seite und helfe bei der Umsetzung gewisser Abläufe im Spiel. Ich denke die Jungs bringen schon viel mit und da kann sich gemeinsam wirklich etwas entwickeln.
Nun bist du mit der Mannschaft seit einer Woche in der Sommervorbereitung. Fußballer mögen diese aufgrund der deutlich höheren Belastung im Gegensatz zum Ligabetrieb eher weniger. Welche Auswirkungen hat das intensivere Training auf den Körper und verliert man im Training auch mal die Lust sich zu schinden?
Welcher Fußballer mag es schon, sich während der Vorbereitung extrem zu schinden? Ich glaube davon gibt es nur ganz wenige. Aber man spürt wofür es gut ist und sieht die ersten Resultate. Aus der Erfahrung weiß ich dass man relativ schnell, nach zwei oder drei Wochen, schon deutliche Verbesserungen vernimmt. Physisch und psychisch bist du auf einem neuen Level. Es war schon gut dass wir auch während der Sommerpause in Eigenverantwortlichkeit vorarbeiten mussten. Jetzt haben wir die erste intensive Woche hinter uns und man spürt auf dem Platz dass man körperlich schon deutlich besser drauf ist.
Wie geht jeder Einzelne die Trainingseinheiten an? Pusht und motiviert man sich gegenseitig oder ist man zu sehr mit sich selbst beschäftigt um die geforderten Leistungen zu erbringen?
Ich motiviere die Leute, schon allein wegen meiner Kapitänsrolle. Als einer der älteren Spieler muss man die jüngeren mit coachen und mitziehen. Wenn man sich da gegenseitig immer wieder antreibt ist das auch ein Mehrwert für das Training und erhöht die Qualität. So profitieren alle davon, denn ohne dieses Pushen kannst du dich nicht wirklich verbessern, da musst du jeden einzelnen Spieler mitnehmen und auch sich selbst immer wieder antreiben.
Du hast es bereits kurz angesprochen. Ist man in dieser Phase der Saison als Kapitän besonders gefordert, schon alleine aufgrund der Rolle innerhalb der Mannschaft?
Natürlich, ich muss ein Leader sein. Auf dem Platz und auch abseits des Platzes bist du stets in der Rolle des Führungsspielers: Die Jungs schauen auch auf dich und orientieren sich an deinem Verhalten. Die Vorbildfunktion ist immer gefordert und deswegen ist es auch wichtig mal unter die Arme zu greifen, jemanden mal zur Seite nehmen wenn etwas nicht so optimal läuft.
Jede Vorbereitung bringt eine Menge Testspiele mit sich. Das Highlight des diesjährigen Programms dürfte wohl die Kunstraseneröffnung gegen den Bischofswerdaer FV 08 am 15.08.2018 sein. Arbeitet man als Spieler auf diesen Tag direkt hin und bereitet man sich besonders vor? Schließlich wird man als Stadtoberligist nicht alle Tage einem Regionalligisten gegenüber stehen.
Ich denke schon dass man da ein wenig anders arbeitet. Da bist du nochmal 10 oder 20 Prozent intensiver bei der Sache. Nicht nur im Training, auch zu Hause. Da gehen manche an einem freien Tag nochmal extra laufen um die Fitness zu erhöhen. Am Ende willst du gegen so einen Gegner trotzdem nicht untergehen, man will mithalten können. Welcher Fußballer findet es nicht geil sich gegen einen derart höherklassigen Gegner zu beweisen, das pusht definitiv noch etwas mehr.
Kleebi, vielen Dank für das Gespräch und die Einblicke. Wir wünschen dir viel Erfolg für die anstehende Saison.
von Marco Matthes | Jul 20, 2018 | Fußball, Neuigkeiten
Mit Paul Küchenmeister konnte der TSV Cossebaude einen weiteren Spieler für sich gewinnen. Der 21-Jährige kommt von der SpVgg. Dresden-Löbtau an den Gohliser Weg und durchlief sämtliche Nachwuchsmannschaften an der Malterstraße. Zur Saison 2016/17 wechselte er in den Männerbereich und absolvierte in seiner ersten Saison 14 Spiele in der Sparkassenoberliga ehe er sich Ende 2016 schwer verletzte. Nach seiner Genesung warf ihn ein Muskelfaserriss erneut zurück und so konnte er seine Einsatzzeiten bei der Spielvereinigung nicht weiter ausbauen.
Paul Küchenmeister:
Aufgrund meiner Verletzungen habe ich zum Ende des Jahres 2017 für mich beschlossen eine Pause vom Fußball zu machen. Daher fühlt es sich nicht wie ein Wechsel an, es ist vielmehr ein Neuanfang für mich. Ich habe wieder richtig Lust auf Fußball und möchte mich persönlich weiterentwickeln.
Nun ist der vielseitig einsetzbare Dresdner, der die Rückennummer 30 übernehmen wird, wieder fit und möchte mit dem TSV Cossebaude in der Stadtoberliga angreifen. Darüber freut sich auch Trainer Dirk Hartmann, der tsv-cossebaude.de ein kurzes Statement über seine Neuverpflichtung gab.
Dirk Hartmann:
Ich bin sehr gespannt auf Paul. Er ist ein sehr athletischer Spielertyp, kann mit dem Ball umgehen und ist zweikampfstark. Wir werden uns auf ihn freuen können und er wird in unserer Defensivabteilung ordentlich Druck ausüben.
Paul, herzlich Willkommen in Cossebaude, wir freuen uns auf dich.
von Marco Matthes | Jul 17, 2018 | Fußball, Neuigkeiten
Am heutigen Dienstag bat Dirk Hartmann seine Männer zum Trainingsauftakt für die neue Saison auf den Sportplatz in Cossebaude. Insgesamt 19 Spieler, davon drei U19 Spieler und zwei Probespieler, begrüßte der Chef-Trainer zur ersten Einheit bei sommerlichen Temperaturen am Gohliser Weg. Mit dabei waren auch die drei Neuverpflichtungen des TSV Cossebaude, Martin Wagner, Maximilian Kaul und Paul Küchenmeister. Alle drei hinterließen so ihre ersten Eindrücke im neuen Verein. Aufgrund von Urlaub und anderen Verpflichtungen standen zehn Spieler aus dem Kader noch nicht zur Verfügung und steigen in den kommenden Tagen ins Mannschaftstraining ein.
Nach einer kurzen Ansprache des Trainerteams ging es auf die Laufbahn des Kurt-Schlosser-Stadions um die ersten konditionellen Grundlagen für das neue Spieljahr zu legen. Im Anschluss schwitzten die Männer um Kapitän Rico Kleebank, aufgeteilt in zwei Gruppen, im Kraftkreis und bei mehreren Tests für die Schnelligkeit. Den Abschluss bildete dann eine Spielform und das Team war sichtlich erfreut endlich wieder mit dem Ball arbeiten zu können. Nach dem abschließenden gemeinsamen Auslaufen und Ausdehnen zog Trainer Dirk Hartmann ein positives Fazit unter die erste Trainingseinheit der noch jungen Saison.
Dirk Hartmann: Ich bin sehr zufrieden mit dem Trainingsauftakt. Wir hatten eine sehr gute Beteiligung, die Jungs haben richtig gut mitgezogen und ich denke wir haben einen tollen Start hingelegt. Auch unsere Neuzugänge haben ansprechende Leistungen gezeigt und auch die beiden Probespieler haben mir richtig gut gefallen.
Nach der nächsten Einheit am Donnerstag reist die Hartmann-Elf am Samstag zum ersten Test der Vorbereitung nach Possendorf. Anstoß ist bei der dort heimischen SG Empor Possendorf 14 Uhr. Die diesjährige Vorbereitung erstreckt sich über insgesamt fünf Wochen, ehe am Wochenende des 25.08.2018 der erste Spieltag der Sparkassenoberliga auf dem Terminplan steht. Der TSV Cossebaude testet dabei, bis auf eine Außnahme, ausschließlich gegen Mannschaften aus höheren Ligen. Das große Highlight dürfte dabei das Testpiel gegen den Regionalligisten Bischofswerdaer FV sein. Im Rahmen der Kunstraseneröffnung am 15.08.2018 kommt die Elf von Trainer Erik Schmidt an den Gohliser Weg. Den kompletten Vorbereitungsplan der ersten Herren gibt es bei Fupa Dresden im Überblick.
von Marco Matthes | Jul 4, 2018 | Fußball, Neuigkeiten
Tsv-cossebaude.de hat sich mit André Transier, dem sportlichen Leiter der Herren, zum Gespräch getroffen. Dabei entwickelte sich ein interessantes Interview, in dem der 52-Jährige Einblicke in seine tägliche Arbeit gab, auf seine Zeit als Trainer der ersten Herren zurück blickte und über die Philosophie des Vereins sprach.
André, fangen wir mit deinem persönlichen Hintergrund an. Wann und wie bist du zum TSV Cossebaude gekommen und wie hat sich deine sportliche Laufbahn daraufhin entwickelt?
Angefangen habe ich als Handballer in der Jugend. Ich war recht talentiert und auf dem Sprung zur Sportschule, der Schulwechsel kam aber leider nicht zu Stande. Ich glaube dass mein Vater, der aus den alten Bundesländern stammt, gewissen Entscheidungsträgern ein Dorn im Auge war. Da auch meine Geschwister sich nicht so verwirklichen konnten wie gewünscht, liegt diese Vermutung nah. Also ging ich zum Fußball und spielte in Görlitz. Angefangen habe ich bei der BSG Motor WAMA Görlitz (heute Gelb-Weiß Görlitz), bin dann über Traktor Deutsch/Ossig zur ISG Hagenwerder gekommen. Dort habe ich damals gemeinsam mit Heiko Scholz, dem heutigen Trainer von Lok Leipzig, gespielt. 1988 in Dresden angekommen ging ich zum VFB 90 und spielte dort bis 1992. Dann folgte der Wechsel nach Cossebaude und unter dem damaligen Trainer Jürgen Straßburger gelang uns 1998 der Aufstieg in die Bezirksliga. Im Februar darauf musste ich mich für eine Bandscheibenoperation unter das Messer legen und habe den Fußball etwas ruhen lassen. Der Reiz war aber immer da und so habe ich etwas später wieder beim VFB 90 angefangen. Das war damals unter den Trainern Klaus Hoyer und später Bernd Noack. Der Rücken hielt und Cossebaude wollte mich erneut für sich gewinnen, also bin ich wieder zurück an den Gohliser Weg gewechselt. Unter Jürgen Straßburger bin ich allmählich in die Rolle des Spielertrainers hinein gewachsen und als der Posten vakant wurde bin ich gänzlich eingesprungen. 2009 sind wir aus der damaligen Stadtliga Dresden in die Bezirksklasse aufgestiegen, 2013 sogar in die Bezirksliga Ost. Nach dem Abstieg im Jahr 2015 in die Sparkassenoberliga wechselte ich in die sportliche Leitung und in dieser Funktion bin ich heute noch tätig.
Du hast es angesprochen, im zweiten Jahr in der Bezirksliga (Landesklasse Ost) konnte die Klasse nicht gehalten werden und du bist anschließend von der Trainerbank in die sportliche Leitung gewechselt. Wie kam es dazu und was waren die Gründe dafür?
Das erste Jahr in der Bezirksliga lief noch gut. Für uns war alles neu, die Gegner haben uns unterschätzt, alle haben voll mitgezogen und jedem war bewusst was er investieren muss. Im zweiten Jahr habe ich diese Einstellung bei einigen vermisst. Zudem hatten wir keinen großen Kader und so machte sich das unweigerlich in den Ergebnissen bemerkbar. Im Laufe der Saison war es abzusehen dass es am Ende sportlich nicht reichen sollte. Ich war inzwischen, zusammen mit meinen Jahren als Spielertrainer, seit neun Jahren für die Mannschaft verantwortlich. Da schliffen sich viele Dinge ein und stumpften ab. Ich konnte mir ein weiteres Jahr als Trainer nicht vorstellen und bin nach wie vor der Überzeugung, dass diese Entscheidung die richtige war. Es benötigte neue Impulse und frischen Wind für die Mannschaft. Der Vorstand ist daraufhin auf mich zugekommen und fragte mich, ob ich mir die Position des sportlichen Leiters vorstellen könnte. Da ich mich nicht nur den Alten Herren als Spieler widmen wollte, hatte ich kein Problem damit und sagte zu.
Wie muss man sich deine Aufgaben als sportlicher Leiter vorstellen?
Im Prinzip bin ich das Bindeglied zwischen dem Vorstand und unseren Männermannschaften. Dabei agiere ich lieber im Hintergrund, ich bin kein Freund davon mich an vorderster Front zu postieren und große Reden zu halten. Einzelgespräche mit den jeweils betreffenden Leuten zu führen ist die für mich sinnvollere Variante. Die Aufgaben sind sehr vielfältig. Organisatorische Dinge gehören dazu, besonders in Bezug auf die erste Männermannschaft nimmt mir Raimund Wolf viel ab und hält mir den Rücken frei. Der Informationsfluss vom Vorstand zu den Mannschaften und umgekehrt ist ebenso ein wichtiger Bestandteil. Da gibt es auch mal Reibungspunkte, unterschiedliche Meinungen treffen aufeinander, aber das liegt in der Natur der Sache. Da wird nicht auf den Tisch gehauen, ich versuche immer ein wenig das Gleichgewicht zu halten und wir finden mit den betreffenden Personen gemeinsam eine Lösung. Wir haben eine gewisse Ruhe im Verein was nicht selbstverständlich ist, dafür aber umso wichtiger. Wichtig ist dass die Leute wissen, sie können immer an mich herantreten, egal mit welchem Anliegen.
In der täglichen Arbeit sind die Tätigkeiten als sportlicher Leiter und Trainer unterschiedlich. Vermisst du gewisse Dinge aus der wöchentlichen Arbeit mit einer Mannschaft?
Im ersten Jahr war es definitiv eine Umgewöhnung. Als Trainer hast du einen viel größeren Zeitaufwand den Außenstehende gar nicht wahrnehmen. Dinge wie die Trainingsplanung zum Beispiel fallen auf einmal weg und es ergeben sich Freiräume. Der Rhythmus von Training und Spieltag hat besonders im ersten Jahr gefehlt, aber mein Beruf konnte diese Freiräume gut für sich einnehmen. Mein Aufgabenbereich wurde größer und damit auch die Arbeitszeiten länger. Ein erneutes Traineramt würde eine enorme Umstellung meines gesamten Ablaufes bedingen, daher bereue ich den Schritt nicht.
Kommen wir zu der abgelaufenen Saison. Die erste Mannschaft belegte am Ende den 5. Tabellenplatz mit 44 Punkten in der Sparkassenoberliga. Wie beurteilst du die Leistung der Mannschaft, auch im Vergleich mit den letzten Jahren?
Ziel war Platz 3, den hatte die Mannschaft einen Spieltag vor Schluss auch noch inne. Jetzt wurde das Ziel um zwei Punkte verfehlt, das ist unter der gegebenen Konstellation zum Saisonende kein Beinbruch. Wichtig und entscheidend ist dass man am Ende eine Entwicklung sieht und das war in diesem Jahr gegeben. Im ersten Jahr nach dem Abstieg war dies noch nicht der Fall. Der Trainer war neu und die neuen Abläufe mussten sich erst finden und greifen. Mittlerweile sieht man im taktischen und spielerischen Bereich Fortschritte und auch die Zahlen sprechen positiv für sich. Wir haben diesbezüglich mit Dirk Hartmann einen richtig guten Trainer verpflichtet, sportlich bringt er viel mit und darüber hinaus auch die ein oder andere Beziehung die auch den Verein einen Schritt weiter bringt. Es wird inzwischen auch, wenn man das im unteren Amateurbereich so nennen kann, professioneller gearbeitet. Mittlerweile gibt es die Möglichkeiten an die man vor fünf oder sechs Jahren in dieser Ebene noch nicht gedacht hat. Unter anderem gab es im letzten Trainingslager eine umfangreiche Videoanalyse. Wichtig ist dass die Spieler die Informationen auch verinnerlichen und im nächsten Schritt anwenden. Mittels der Analyse kann man den Lernprozess beschleunigen und Fehlerbilder verdeutlichen, um somit zu zeigen dass es auch einfachere Lösungswege gibt.
Die Sparkassenoberliga hat unter anderen mit dem Dresdner SC interessante Teams dazu bekommen. Was traust du der Mannschaft bei diesem Teilnehmerfeld in der Endabrechnung zu?
Mit dem TSV Rotation Dresden ist die dominante Mannschaft aus der letzten Saison in Richtung Landesklasse aus der Liga raus. Es kristallisiert sich kein deutlicher Favorit auf den Staffelsieg für mich heraus. Beim Dresdner SC muss man sehen welche personellen Veränderungen geschehen und wie sie sich in der Liga einleben. Das waren in meinen Trainerjahren immer schöne Duelle, eine Mannschaft die immer Fußball gespielt hat und nicht destruktiv agierte. Dann sind ein paar Mannschaften in der Liga mit denen bist du auf Augenhöhe, von daher gehen wir mit dem gleichen Ziel wie im letzten Jahr an den Start. Das ist auch das was wir der Mannschaft zutrauen.
Im unteren Amateurbereich, wie zum Beispiel der Sparkassenoberliga, gibt es mittlerweile Kooperationen mit höherklassigen Klubs. Auch finanzielle Zuwendungen für einzelne Spieler sind keine Seltenheit. Inwiefern erschweren solche Gegebenheiten es externe Spieler für den Verein begeistern zu können?
Das macht es schwierig. Es ist auch das Spiegelbild eines gesellschaftlichen Problems, es soll maximaler Gewinn mit minimalem Aufwand generiert werden. Ich spreche da aus meiner Erfahrung als Trainer, als ich an Neuzugängen gearbeitet habe. Viele sagen es gehe nicht ums Geld, im Endeffekt sind diese dann aber nicht gekommen weil es doch ums Geld ging. Hinzu kommt mitunter fehlende Ehrlichkeit. Es ist mittlerweile selten geworden dass dir jemand ganz klar sagt: „Nein danke, ich komme nicht.“. Da wird man lange hingehalten um am Ende viel Zeit für wenig Ertrag investiert zu haben. Da ist ein ehrliches „Nein“ viel wert. Darüber hinaus machst du meiner Meinung nach gerade jungen Spielern mit hohen Angeboten auch keinen Gefallen. Es ist allein schon für die charakterliche Entwicklung nicht besonders förderlich.
Ist die Entwicklung des modernen Fußballs nun auch im unteren Amateurbereich angekommen und kann Erfolg nur noch mit solventem Hintergrund generiert werden?
Wenn du einen richtig guten Nachwuchs hast, der auch etwas höherklassig auf Landesebene spielt, dann ist der Erfolg auch machbar. Wenn du mit diesem Konzept der eigenen Nachwuchsförderung zum Beispiel in der Landesklasse bestehen kannst, dann hast du eigentlich den Nachweis erbracht als Verein sehr gut zu arbeiten. Da fliesen aber viele Kriterien mit ein, zum Beispiel sollte die Mannschaft auch über Jahre zusammenbleiben. Wäre ich Trainer bei einem Verein mit verhältnismäßig hohen finanziellen Mitteln, ich weiß nicht ob ich dann auch so handeln würde. Fertige Spieler aus den Nachbarländern verpflichten und auf den schnellen Erfolg hoffen. Aber man muss sich halt die Frage stellen, was passiert wenn das Geld eines Tages mal nicht mehr da ist? Dann bricht ganz schnell alles zusammen, das hat man bei vielen Vereinen gesehen. Ich persönlich bin dagegen und in Cossebaude verfolgen wir auch eine andere Philosophie.
Du sprichst die Vereinsphilosophie an, diese beinhaltet Nachwuchsspieler zu entwickeln und diese in die Männermannschaften zu integrieren. Welches Fazit ziehst du unter diesen Aspekt?
Die Durchlässigkeit vom Nachwuchs in den Herrenbereich ist in den letzten Jahren deutlich höher geworden. Man darf nicht vergessen dass ältere Spieler irgendwann einen Schritt zurück machen und an diesem Punkt ist es wichtig dass die Jugend nachrückt. Der 96er Jahrgang war ein guter, unter anderem mit Richard Richter der Pech mit seiner Verletzung hatte, jetzt aber wieder zeigt was er kann. Auch in der jetzigen U19 gibt es Spieler die bereits im Blickfeld sind, ich denke da zum Beispiel an Konrad Möbius der im letzten Trainingslager einen guten Eindruck hinterlassen hat. Die Wechselwirkung ist da wirklich förderlich, der junge Spieler will es dem älteren zeigen was er kann. Andersrum will der ältere Spieler dem jungen Spieler zeigen dass die Trauben hoch hängen. Am Ende profitiert die Mannschaft und wenn in jedem Jahr im Schnitt zwei Spieler aus der U19 nachrücken und auch bleiben, dann hilft das sehr viel weiter.
André, wir danken dir für das Gespräch und wünschen dir weiter alle Gute.